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■ ...
—ss'sr^r7^-'
Die Schwerz oder Helvetien.
Die Schweiz ist groß 955quadratmetlen, Eitr-
wohner 2 Millionen, und eines der höchsten Länder m
Europa. Auf den beständig mit Schnee und Eis be-
deckter: Bergen, entspringen viele Flüsse, von denen
wir nur den R h e i n, die A a r, welche auch noch in
der Schweiz in den Rhein stießt, die R hone und den
An n anführen wollen. Die Thaler zwischen den Schnee-
bergen gleichen den Eismeeren, aus welchen ganze grosse
langlichte Stücken in vielen Centnern Herabrollen,
die mar: Gletscher nennt. Auch sind hier viele Land-
seen , unter welchen der Genfer, Neuenbur-
ger, Bieter, Zürcher, Vier Waldstadter
die beträchtlichsten sind. Auf der: minder hohen Ber-
gen , den Alpen, und in den Thalern ist die herr-
lichste Viehweide, deren Betrieb der vornehmste Nah-
rungszweig der Einwohner ist. Die Republik besteht
eigentlich aus i 3 verschiedenen Staaten, Cantonen,
oder Städten und Drten, die ein gemeinschaftliches
Bündnis mit einander aufgerichtet haben. Mit der
ganzen Eidgenossenschaft oder mit einzelnen Staaten sind
noch 11 andere Republiken oder zugewandte Drte verbun-
den. Man spricht meistens die deutsche Sprache. Nur
einige der merkwürdigsten Städte wollen wir anführen.
Die Stadt Genf, Geneve, beym Ausfluß der
Rhone aus dem genfer See, 30 — 40000 Einwohner,
hat viele Künstler, eine Academie und trelbt Handel und
ist wohl befestiget.
Der Canton Bern ist der größte und volkreichste.
Pferde, Käse, Leinwand, Cattune und Wollenarbeiten
werden ausgeführt.
Bern, die Hauptstadt an der Aar mit einem akademi-
schen Gymnasium und ansehnlichen Zeughause, Einwoh-
ner 13000. G z Iv
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Extrahierte Ortsnamen: Helvetien Europa Rhein Genf Bern Cattune
Ii
Ii. Im Bayrischen.
Herzogthum Bayern
Dberpfalz. — Amtzerg/ Neuburg und Sulzbach.
Erzsiift Salzburg (hat einen Erzbischof) — Salzburg/
Hallern.
Hochstift Freysingen. (Bischof)— Freysingen an dexiser.
Hochstist Passau. (Bischof) — Passau.
Gefürstete Probstey Berchtesgaden.
J1l Der Oestreichische / der ganz dem jetzigen
deutschen Kayftr gehört.
Das Erzherzogthum Oestreich besteht
;) aus dem eigentlichen Herzogthum. — Wien, Neu-
stadt / Krems/ Lrnz/ Braunau.
2) Aus dem innern Destreich/ oder
3) dem Herzogthum Steyermark. — Gratz/ Zilly/
Iudenburgbruck.
b) Herzoglhum Kariithen. — Klagenfurth, Frei-
fach 1 Villach.
c) Krain. — Laubach/ Gurkfeld/ Gottschen/ Cirknitz.
d) Das Littorale. — Görz,. Triest, St. Veit/
oder Fium.
^) Tyrol. — Inspruck / Botzen.
Der östreichische Breisgau / oder die zum östreichischen
Kreis gehörigen Lander in Schwaben. Freyburg/
Altbreysach/ Villingen- Laufenburg/ Waldshut/ Se-
kingen/ Rheinftlden/ Costnitz am Bodensee.
0
Iv. Der Schwäbische. Dieser Kreis hat die mei-
sten Herren; wir wollen nur die beträchtlich-
sten Lander/ wegen Kürze des Rausch merken.
Hochstift Augspurg (der Erzbischof
genwartig zugleich Bischof von A
iingen.
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2)
5. Das Triesier Gebiet.
Triest, ein Frephaven am adriatischen Meer, der
vornehmste in den östreichischen Landern/ wo eine
Zuckersiederey, Pottaschen - Vitriol - Seifen - und an-
dere Siedereyen/ Liqueurbrennereyenrc. sind. Die
Handlung ist blühend.
S. Veit am Pflaum oder Flume auch ein Frey-
haven.
C. Tyr 0 l, groß 4s1 Quadratmeilen / Einwoh-
ner 625000, ist, wie der südliche Theil der Schweiz,
mit Eisbergen, die hier Ferner oder Firnen heis-
sen , mit Eisfeldern und Eisthalern angefüllt. Ob man
gleich auf den Feldbau vielen Fleiß und Mühe verwen-
det : so kann er doch wegen der gebürgichten Gegenden,
die mit Waldungen besetzt sind, noch nicht einmal zur
einheimischen Sättigung hinreichen. Die Viehzucht ist
so schön, wie in der Schweiz. Der Bergbau geht amf
Gold, Silber, Kupfer, Bley, Schwefel, Vitriol,
Alaun, Galmey, Salz rc. und ist ein wichtiges Erwerbs-
mittel. Viele Tyroler durchziehen Europa mit Oel, Tep-
pichen , Wetzsteinen, feinen Holzwaarm, Ächnitzwerk,
Canarienvögeln u. d. g.
a) I „ nsbruck am Ina, Hauptstadt, ist schön gebaut. Eilt»
wohner 10000, bar Baumwouenmanufakturcn, sie treibt auch
auf dem Inn gute Handlung, und hat jährlich zwey betracht,
liche Jahrmärkte. Diese Baumwoljenmanuiakturen sind auch
zu Hali, wo ein grosses Salzwerk und ein« schöne Münze ist.
d) Zu Achenrain ist die größte und beste Messmgsabrik im
Oestreichischen.
«) Um Schwatz sind reiche Silber , Eisen < und Kupsergrus
den und eine Glashütte. Hier ist auch der Sitz des Berg»
amrs über Ober * und Vorderöftrerch.
ü) Botzen, Bolzano, eine schöne und beträchtliche Han?
delöstadr, har rährlich vier Messen, die von Kaufleuren aus
Jralten, der Schweiz und Deutschland besucht werden. Hier
ist auch viele Durchfuhr. Der Stadrrath har zu Meßzeiten
viele Gewalt und Freyheilen.
«Xrooo
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Extrahierte Personennamen: C._Tyr Bley Bolzano
Extrahierte Ortsnamen: Triest Pflaum Schweiz Schweiz Galmey Europa Oestreichischen Deutschland
102
In dem Cüntsn Freybwrg sind auf den Ber§
Zen vsrtrefliche Viehweiden. Der hier gemachte Kä-
se wird für den besten in der Schweiz gehalten.
Das Fürstenthum Neuen bürg oder Neusi-
chatel und die Grafschaft Vallang in gehören dem
Könige von Prcussen.
Zu Lu cern ist eine starke Niederlage der Maa-
ren , die über den Gotthardsberg aus oder nach Ita-
lien geführt werden.
Der Canton Appenzell ist fehr bevölkert.
Indemcanton Zurch ist der Getreidbau beträcht-
lich. Die Stadt Zur ch hat gute Manufakturen und
Fabriken; auch gießt man hier Glocken/ Kanonen und
andere Sachen/ auch sind hier viele Fabriken/ vor-
nehmlich in Seihe , 5 Zeughäuser und ein akad. Gym-
nasium/ 13000 Einwohner.
Im Canton und in der Stadt Basel am Rhein,
welche Stadt die größte in der Schweiz ist, werden
viele Bänder aus Seide, Floret und Zwirn gemacht,
die, weil sie überaus wohlfei! sind, einen fehr starken
Absatz haben; es ist auch hier eine reformiere Universi-
tät / und 15000 Einwohner. Auch sind mit der Schweiz
verbunden i)die drey Bünde d er Graubünd ner,
ein fehr bergichtesland mit 25000 Einw., die Hauptst.
ist Chur. 2) Das Walliserland, auch fehr der-
gicht; die Hauptst. Sitten unwert der Rhone.
Italien.
Diese Halbinsel nebst den dazu gehörigen Inseln
im nstttlandiuenmeere wird cingctbeilt in 0 b e r, m i t U
Ì e r und u n t c r I t a l i e n und ist ganz der römisch ka-
tholischen Religion zugetban. Die vorzüglichsten Er-
zeugnisse sind: Seide, Wein, Reis, Mandeln, Feigen,
Citronen, Pomeranzen, Baumol. Die beträchtlichsten
Flüsse sind der Po, Tiber, Arno. Auf 5625 Qm.
wohnen ungefähr 16 Millionen Menschen.
ll.dat
!
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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2
Die Zeit der Volksherzoge 554948.
3er und Inn Vindelicien, das Land stlich von beiden Provinzen Noricum genannt. In den genannten Lndern legten die Rmer Ko-lonien an und verbanden dieselben durch Heerstraen untereinander und mit Italien. In Vindelicien erhob sich Augusta Vindelicorum, Augsburg, in Noricum Juvavum (Juvavia), Salzburg, zur bedeutendsten Kolonie. Die Douaugrenze wurde durch befestigte Lager gegen die Deutschen geschtzt. Solchen Lagern verdanken unter an-dern die Städte Regensburg, Castra Regina, und Passau, Castra Batava, ihren Ursprung. Von Augusta Vindelicorum fhrte eine Strae der Campodunum (Kempten) nach Vincionissa (Windisch in der Schweiz), eine andere der Partanum (Partenkirchen) nach Italien, eine dritte der Pons Oeni (Psunzen bei Rosenheim) nach Juvavum, eine vierte nordostwrts nach Castra Regina1). Auch das Land, welches der Rhein vom Bodensee bis Mainz umfliet, wurde durch Trajan den Rmern zinsbar. Die Nachfolger Tra-jans schtzten es durch einen Wall, welcher von der Donau bei Kelheim bis zum Rheine bei Mainz lief (Teufelsmauer).
Als unter der groen Vlkerwanderung, zu welcher die Hunnen den Ansto gegeben hatten, das rmische Reich diesseits und jenseits der Alpen zusammenbrach, wurde Sddeutschland von neuem durch deutsche Stmme besetzt. Die Sueven, oder, wie sie jetzt auch hieen, die Alemannen, nahmen ihr altes Gebiet wieder ein. In die Lnder an der mittleren Donau rckten die Markomannen in Verbindung mit den gotischen Stmmen der Rugier, Scyreu und Heruler vor. Diese vier letztgenannten Stmme hieen von nun an mit gemein-samem Namen Bajuwarier (Bewohner des Landes Baja). Ihr Gebiet erstreckte sich mit der Zeit von dem Nordgau in der Oberpfalz bis nach Sdtirol und von dem Lech bis zur Leitha. Von ihnen stammen die Altbayern und die deutschen sterreicher.
x) Rom. Straenkarte des 3. Jahrh,, erhalten in einer Kopie des 13. Jahrh,, von Konrad Celtes entdeckt, von ihm dem gelehrten Konrad Pen-tinger vermacht, und aus dessen Nachla in 11 Tafeln als Tabula Peutinge-riana herausgegeben.
2. Die Bajuwarier und die Franken.
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Extrahierte Personennamen: Augusta_Vindelicorum Castra_Regina Augusta Windisch Jahrh Konrad_Celtes Konrad Konrad_Pen-tinger Konrad
98 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre.
einige Monate spter brachte er durch eine neue Waffentat auch dem westlichen Teil der Schweiz in die Gewalt der Verbndeten. Am be-deutendsten aber waren die Erfolge, welche der 70jhrige, mit dem Feuer der Jugend und der Tatkraft des Mannes ausgerstete russische Feldherr Suworow in Italien erzielte. Verwegen in seinen Eut-schlssen, rasch und gewaltig in der Durchfhrung derselben, begann er von der Etsch aus einen glnzenden Eroberungszug durch Ober-Italien. Er bezwang Mailand. Turin, Alessandria, zertrmmerte die Napoleonischen Schpfungen der Jahre 1796 und 1797 (Cisalpinische Republik) und machte sich in wenigen Monaten zum Herrn des Ge-bietes, in welchem vorher die siegesstolzen Franzosen in despotischer Weise alle Einrichtungen umgestaltet hatten.
Zug^Suworows 4. Aber nun offenbarte sich wieder der Mangel an berein-die Schweiz 1799. stijniflmtg unter den Verbndeten und dieser Umstand wirkte lhmend auf den Fortgang der Ereignisse. Infolge der Einwirkungen des Wiener Kabinetts wurde Suworow mitten aus seinem Triumphzug gerissen und in die Schweiz geschickt, wo unterdessen Russen und sterreicher gegen den gemeinsamen Feind in Nachteil geraten waren. Unter den denkbar grten Opfern und mit Anstrengungen ohne-gleichen fhrte er auf unwegsamen Pfaden, der Schnee und Eis den bergang der den St. Gotthard aus und stieg, indem er fortwhrend mit fast unberwindlichen Hindernissen zu kmpfen hatte (namentlich an der Teufelsbrcke), in das Reutal hinab. Sein Marsch der das Hochgebirg gehrt zu den beschwerlichsten, von welchen die Geschichte zu erzählen wei. Die khne und bewundernswerte Tat des jugendfrischen Greises war jedoch vergeblich. Noch vor Suworow s-Ankunft in der Schweiz waren die befreundeten Truppen bei Zrich von Mafsena geschlagen worden (September 1799). Abermals erklomm er von Altdorf ans (in der Nhe der Mndung der Reu in den Vierwaldstttersee) mit seinen schon erschlafften Kriegern steile Hhen und vollzog den bergang ins Vorderrheintal, von wo er dann aus Befehl Pauls I., der mit sterreich und England zerfallen war, den Rckzug in die russische Heimat antrat.
B. Die Machtherrschaft Napoleons 1799-1812
111 Ii. Koalitionskrieg (Fortsetzung). Der Reichsdeputationshauptschlu 1803.
Sturz des 1. Nachdem Suworow vom Kriegsschauplatz abberufen worden
s^poleon"e?ster war, trat ein anderer Mann in den Vordergrund. Napoleon Bonaparte Konsul 1799. toar im Oktober 1799, unentdeckt von den auflauernden Englndern, aus gypten zurckgekehrt, hatte durch einen soldatischen Gewaltstreich "
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— 6 —
ins schwarze Meer; Bayern durchströmt sie von Neu-Ulm bis
hinter Passau in einem Lauf von etwa 100 Stunden, zuerst,
bis Regens bürg, in nordöstlicher, von da an in südöstlicher
Richtung. Ihre wichtigeren Nebenflüsse sind:
a) Rechts oder von Süden her:
1) Die Jller; sie entsteht im Algäu aus dem Zusammenfluß
von drei Bächen, bildet in ihrem Unterlauf die Grenze zwi-
schen Württemberg und Bayern und mündet bei Ulm;
2) der Lech aus den Vorarlberger Alpen, seit alten Zeiten die
Grenze zwischen Schwaben und Bayern; er betritt Bayern
bei Füssen und fließt in nördlicher Richtung mit starkem Ge-
fälle der Donau zu; bei Augsburg nimmt er seinen wichtig-
sten Zufluß, die Wertach, auf;
3) die Isar aus den Tyroler Alpen; sie durchfließt Ober-
und Niederbayern und mündet unterhalb Deggendorf; an
ihrem rechten Ufer zieht sich von München bis Moos-
burg das Er ding er Moos hin; links fließt ihr zu die
Loisach vom Wettersteingebirge und die Amper, an deren
rechtem Ufer westlich vom Erdinger Moos das Dachauer
Moos liegt;
4) der Inn aus den Granbündtner Alpen in der Schweiz;
er durchströmt Nordtyrol, betritt nördlich von Kufstein
Bayern, bildet in seinem Unterlauf die Landesgrenze gegen
Österreich und mündet bei Passau; an der Grenze von
Ober- und Niederbayern nimmt er seinen größten Neben-
fluß auf, die Salz ach aus den Tauern.
b) Links oder von Norden her:
1) Die Wörnitz; sie kommt von der fränkischen Terrasse,
fließt durch das Ries, durchbricht den Iura und mündet bei
Donauwörth;
2) die Altmühl; sie entspringt auf der fränkischen Terrasse
wie die Wörnitz, durchbricht gleichfalls den Jura und mündet
bei Kelheim;
3) die Nab; die am Ochsenkopf entspringende Fichtelnab
vereinigt sich mit der vom Böhmerwald kommenden Wald-
nab; nach dem Einfluß der Heiden ab vom Fichtelgebirge
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— 8 —
Iii. Im Nordosten Bayerns auf dem Fichtelgebirge ent-
springen zwei Flüsse, die beide Bayern bald verlassen, die Eger,
die sich nach Osten, und die thüringische Saale, die sich nach
Norden wendet; beide sind Nebenflüsse der Elbe.
B. In der pfah.
1) Der Rhein, der in der Schweiz entspringt und in die
Nordsee fließt, bildet in seinem Mittellauf auf einer Strecke
von etwa 23 Stunden die Grenze zwischen der Pfalz und
Baden; die Zuflüsse, die er aus der Pfalz empfängt, kommen
von der Hardt, sind jedoch unbedeutend; die wichtigeren sind:
die Lauter, Grenzfluß zwischen Elsaß und Pfalz, die
Queich, die bei Germersheim, und der Speyerbach, der
bei Speyer mündet;
2) die Blies, die in Rheinpreußen entspringt und bei
Saargemünd in Deutsch-Lothringen in die Saar, den
größten Nebenfluß der Mosel, geht, durchfließt einen Teil
des Westrichs;
3) die Nahe, ein Nebenfluß des Rheins, bildet eine kurze
Strecke die Nordgrenze der Pfalz und nimmt aus ihr die
Glan mit der Lauter und die Alsenz auf.
§. 5. .
Seen.
Größere Seen finden sich nur im südlichen Bayern am Fuß
der Alpen; die bedeutendsten sind:
1) Der Ammersee, von der Amper durchflössen;
2) der Würmsee, nach Starnberg, einem Orte an seinem
Nordufer, gewöhnlich Starnberger See genannt; er ist
unter den bayerischen Seen der besuchteste; an seinem nord-
östlichen Ufer liegt das königliche Schloß Berg; sein Ab-
fluß ist die Würm, ein Nebenfluß der Amper;
3) der Stasfelsee, südlich von diesen beiden; sein Abfluß, die
Ach, geht in die Amper;
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9
4) der Kochelsee, an der Nordseite versumpft, an der Süd-
feite von hohen Gebirgen umgeben, von der Loisach durch-
flössen;
5) der Walchensee, südlich vom vorigen und durch den Kessel-
berg von ihm getrennt, rings von Bergen eingeschlossen;
durch die Jachen fließt er in die Isar ab;
6) der Tegernsee, auf zwei Seiten von Bergen eingeschlossen;
sein Abfluß, die Mang fall, geht bei Rosenheim in den
Inn; östlich vom Tegernsee, durch eiuen Gebirgsrücken von
ihm getrennt, liegt der kleine Schliersee;
7) der Chiemsee, unter den bayerischen Seen der größte,
4 Stunden lang, 3 Stunden breit, 14 Stunden im Umfang;
er hat 3 Inseln: Herrenwörth, Frauenwörth und die Kraut-
insel; sein Abfluß, die Alz, geht in den Inn;
8) der Königs- oder Bartholomäussee, von fast senk-
recht aufsteigenden Felswänden eingeschlossen, einer der
schönsten deutschen Seen; er fließt durch die Ache in die
Salzach ab;
9) der Bodensee, der größte See Deutschlands; er bildet im
äußersten Südwesten des Landes etwa 2 Stunden lang die
Grenze; auf einer Insel liegt, durch Brücken mit dem Lande
verbunden, Lindau.
Bayern hat etwas über 5^ Mill. Einwohner; davon sind
fast 3^ Mill. römisch-katholisch; nicht ganz l1/2 Mill. ist
protestantisch; Juden zählt man ungefähr 50000.
Im Durchschnitt treffen 3835 Einwohner auf eine Quadrat-
Meile; am dichtesten ist die Pfalz bevölkert, am dünnsten die
Oberpfalz.
Bayerns Bewohner gehören drei verschiedenen deutschen
Stämmen an: Im Hauptland unterscheidet man Bayern,
Franken und Schwaben; die Rheinpfälzer sind frän-
kischen Stammes.
§• 6.
Bevölkerung.
*) Nach der Volkszählung vom 1. Dez. 1880 hat es 5284778 E.
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B. $ 0 in.
I. Rom unter den Knigen, 753510 v. Chr.
l.
Das alte Italien und seine Bewohner.
1. Das italische Land. Die Halbinsel Italien, das Land der Rmer, zerfllt in drei Teile: Ober-, Mittel-und Unteritalien. ^ Oberitalien (im Norden von den Alpen, im Sden von den Flssen Makra und Rnbiko begrenzt) gehrte geographisch und bis in sehr spte Zeit auch historisch nicht zum Rmerreiche. Es wurde von den Rmern Gallia cisalpina (das diesseits der Alpen ge-legene Gallien) genannt. Der wasserreiche Padns (Po) trennte es in -Gallia cispadana (Ravenna, Bononia = Bologna) und Gallia transpadana (Mediolannm = Mailand, Ticinum = Pavia, Verona). Im Sdosten gehrte dazu die Landschaft Ligurien (Genua, Augusta Taurinornm (Turin), im Nordosten Venetien (Aquileja, Patavinm = Padua).
Mittelitalien, Italia propria, reichte von den Flssen Makra und Rnbiko bis zum Silarus und Frento. Es gliederte sich in die a) westlich b) stlich
vom Apennin gelegenen Landschaften:
1. Etrurien (Arnus, trasime- 4. Umbrien (Rubiko, Metern-nischer See, Clusium); rus);
2. Latium (Tiber, Rom, Alba 5. Piceuum (Ankona);
longa);
3. Kompanien (Volturnns, 6. Samnium (Beneventum). Vesuv, Neapolis).
Unteritalien, von den Flssen Silarus und Frento bis zu den beiden Sdspitzen der Halbinsel reichend, umfate im Osten die beiden
A. Bock, Hellas und Rom.
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